Motorsport: De Jong der große Sieger – Herxheimer haben in nationaler Soloklasse Probleme mit der Spritzufuhr – 14 200 Zuschauer

Von Joachim Rieder

HERXHEIM. Das 119. Sandbahnrennen der MSV Herxheim wird den 14.200 Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur die Rennen um die ersten WM-Punkte bei der Grand-Prix-Serie begeisterten die Besucher.

Der Niederländer Jannick de Jong war gestern der große Sieger. Er übernahm die WM-Führung und setzte sich nach 2014 wieder den Silberhelm des ADAC Pfalz auf. Drei Stürze, am Mittwochnachmittag und gestern, blieben zum Glück ohne Folgen. Zu den Gestürzten zählte Max Dilger von der MSV, der mit einer Wildcard an den WM-Läufen teilnahm. Mit Schmerzen im linken Arm machte er weiter. Seit Langem waren wieder einmal drei echte Herxheimer in der nationalen Soloklasse am Start. Sieger wurde der Jüngste. Fabian Neid aus Schwarme bei Bremen stand mit seinen 16 Jahren auf dem obersten Podestplatz. Martin Theobald, der erfahrenste Herxheimer, landete auf dem fünften Rang. Nach seinen zwei dritten und einem vierten Platz in seinen Vorläufen war Theobald der einzige der drei Herxheimer Fahrer, der das Finale erreichte.„Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, mit den Jungen mitzuhalten. Aber das Vatertagsrennen vor der Haustür muss man einfach mitfahren“, sagte Theobald, der bei den Rennen Probleme mit der Spritzufuhr hatte. Die neuen Tankdeckel sorgen für zu wenig Luftzufuhr, wodurch der Motor nicht ausreichend mit Methanol versorgt wird. Theobald fiel in seinem dritten Lauf plötzlich zurück. Gedankenschnell drehte er den Tankdeckel auf und hatte wieder volle Leistung.

Für Rudi Eichenlaub (53) reichte es nicht zur Teilnahme am Finallauf. Nach zwei dritten Plätzen kam er bei seinem dritten Auftritt von der Bahn ab und wurde disqualifiziert. „Unsere Rennen waren ein toller Erfolg. Die Leute auf den Rängen gingen richtig mit. Wichtig ist, dass wir alle wieder gesund nach Hause fahren“, blickte er zufrieden auf die beiden Renntage zurück.

„Ich konnte jede Menge Erfahrung sammeln. An meinen Starts muss ich noch arbeiten“, resümierte Sebastian Trapp, der Dritte im Bunde. Der 19-jährige Auszubildende zum Elektroniker hatte in seinem ersten Rennen ebenfalls Probleme mit der Methanolzufuhr.

Mit einem schmerzverzerrten Gesicht traf man den Landauer Patrick Zwetsch am Mittwoch im Fahrerlager an. Der Seitenwagenpilot hatte sich eine Sehnenentzündung im rechten Oberarm zugezogen. „Ich dachte zuerst, ich hätte nachts falsch gelegen, aber die Schmerzen ließen nicht nach. Ich hoffe, wir können die Rennen durchfahren“, sagte er. Für ihn und seinen Copiloten Viktor Caric aus Jockgrim reichten ein dritter und ein vierter Platz in der Nationalen Klasse für den fünften Rang.

Hinter dem überlegenen Sieger in der Internationalen Seitenwagenklasse, dem Niederländer Wiliam Matthijsen mit Sandra Mollema, holte sich der Odenwälder Karl Keil mit David Kersten überraschend den zweiten Platz. Der 63-jährige Keil ist in Herxheim schon seit Jahrzehnten am Start und kümmert sich auch um die Motoren der Herxheimer Fahrer. „Mit dem zweiten Platz bin mehr als zufrieden“, so der unverwüstliche Evergreen.

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz – Pfälzer Tageblatt – Nr. 121
Datum Freitag, den 26. Mai 2017