MOTORSPORT: Finale des Speedway-Team-Cups

VON JOCHEN RIEDER 

Herxheim. Ein dritter Platz im letzten Lauf zum Speedway-Team-Cup reichte den Black Forest Eagles aus Berghaupten zum Titelgewinn. Den Tagessieg holten sich gestern Nachmittag die Herxheim Drifters, die damit in der Endabrechnung den dritten Rang belegten.

750 Zuschauer im Herxheimer Waldstadion sahen die Rennen und mussten ihr Kommen nicht bereuen. 190 Rennläufe wurden in den zehn Veranstaltungen zum Speedway-Team-Cup gefahren. Bis zum letzten Lauf hatten drei Mannschaften noch Titelchancen: die Black Forest Eagles, die Meißen Hornets und der MSC Olching. Am Ende eines spannenden Renntages erhitzte eine Entscheidung des Augsburger Schiedsrichters Erich Scheunemann die Gemüter.Es waren noch zwei Runden im Finallauf zu absolvieren, als Max Dilger (Black Forest Eagles) von der dritten auf die zweite Position vorfuhr. Jetzt waren die Eagles im Vorteil. Doch kurz danach stürzte Michael Härtel (Olching). Scheunemann schloss zunächst Dilger vom Wiederholungslauf aus. Damit hätte Olching den Titel sicher gehabt. Aber als er nach Protesten der Eagles den Videobeweis konsultiert hatte, korrigierte Scheunemann seine Entscheidung: Er disqualifizierte Härtel, und damit waren die Fahrer aus der Ortenau Meister.„Zum Glück konnten wir den Schiri überzeugen: Jeder im Stadion hat gesehen, dass ich Härtel nicht berührt habe. Ich freue mich für unser Team, das die ganze Saison über gut funktioniert hat“, sagte der 28-jährige Dilger, der wie Härtel erst gegen Mittag in der Südpfalz eintraf. Beide fuhren am Samstagabend ein Rennen in Südfrankreich. Dieses Rennen hatte indirekt auch Einfluss auf das Rennen in Herxheim, denn der Olchinger Valentin Grobauer brach sich dort das Schlüsselbein und musste von seinen Klubkameraden Härtel und Rene Deddens ersetzt werden.

Ein Stechen um den dritten Platz in der Tageswertung war wegen des Punktegleichstands zwischen Olching und Meißen nötig. Für die Sachsen krönte der deutsche Speedwaymeister Kevin Wölbert im Duell mit Härtel seine überragende Leistung auf dem 283 Meter langen Oval und bescherte dem Meißener Klub die Vizemeisterschaft. „Im ersten Lauf habe ich einen neuen Motor benutzt, leider kam nur ein dritter Platz heraus. Nach dem Maschinenwechsel lief es dann wie am Schnürchen“, sagte Wölbert, dem das Herxheimer Oval liegen zu scheint. Schon im Juli bei Paar Cup war er hier der beste Pilot.

„Wir wollten uns mit einem Tagessieg vor den eigenen Fans in die Winterpause verabschieden. Dank unserer ausgeglichenen Mannschaftsleitung ist uns dies auch gelungen“, freute sich der Teamchef der Herxheim Drifters, Klaus Dudenhöffer, nachdem schon vorher klar war, dass der Titel nicht mehr zu verteidigen ist.

Da die Riss-Brüder Erik und Mark auch in der englischen Profiliga starteten, konnten die Drifters nie mit dem Erfolgsteam aus dem Vorjahr antreten. Gestern ersetzt der junge Däne Mads Hansen Erik Riss, der in England festsaß. Angesichts dieser Umstände waren die Gastgeber mit dem dritten Gesamtplatz mehr als zu frieden.

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz Nr. 234
Datum Montag, den 9. Oktober 2017
Seite 15