Motorradsport: De Jong gewinnt erstes Langbahn-WM-Finale in Herxheim

Von Joachim Rieder Herxheim. Die Starter aus den Niederlanden dominierten das 119. Internationale Sandbahnrennen in Herxheim. Jannick de Jong gewann das erste Finale zur Langbahn-Weltmeisterschaft und den Silberhelm der Pfalz, während in der Seitenwagenklasse die Europameister Wiliam Matthijsen und Sandra Mollema die Nase vorn hatten.

Bei bestem Frühlingswetter erlebten 14.200 Zuschauer gestern einen spannenden WM-Auftakt auf dem 963 Meter langen Oval. Gleich das erste Rennen hatte es in sich. Bei seinem ersten WM-Start gelang es dem 20-jährigen Grasbahn-Europameister James Shanes (Großbritannien), vom vierten Platz nach der ersten Kurve auf den ersten Rang vorzufahren, wobei er sich mit dem wiedererstarkten Stephan Katt (Neuwittenbek) eine tolle letzte Runde lieferte.Wie Shanes gewann der favorisierte Jannick de Jong seine ersten beiden Rennen. Doch danach folgten für den 29-jährigen Niederländer lediglich zwei dritte Plätze. „Bei den Rennen drei und vier merkte ich nach dem Start, dass meine Maschine ausgangs der Kurve an Leistung verlor. Danach stieg ich auf meine zweite Maschine um und kam wieder in Fahrt“, erklärte der Weltmeister des Jahres 2015 und fügte hinzu: „Besonders freue ich mich, dass zum zweiten Mal den Silberhelm in Herxheim gewinnen konnte.“Mit 122,78 Stundenkilometern bei stehendem Start über vier Runden fuhr de Jong auch die schnellste Zeit des Tages. Zweiter wurde der Franzose Mathieu Tresarrieu, der vor dem Finale punktgleich – beide kamen auf 20 Zähler – mit de Jong war. Der letztjährige WM-Dritte startete mit einem dritten und zweiten Platz nur mäßig in den Wettkampf. In Michael Härtel (Dingolfing) und dem überraschend starken Stephan Katt lieferten sich zwei deutsche Fahrer ein Duell um den dritten Gesamtplatz. Beide hatten mit 17 Punkten das Finale erreicht. Am Ende hatte der 19 Jahre alte Härtel das bessere Ende für sich und verwies den doppelt so alten Katt auf den vierten Platz. „Für mich war es heute wichtig, viele Punkte zu sammeln, denn in der WM-Serie kommen noch Bahnen, die ich noch nicht kenne“ so Härtel, der sich mit dem Tschechen Josef Franc in Rennen zwölf ein Kopf-an-Kopf-Duell lieferte, wobei bei sich beide auf den letzten Metern noch berührten.

Pech hatte der mit einer Wildcard ausgestattet Max Dilger von der veranstaltenden Motorsportvereinigung Herxheim. In seinem dritten Lauf touchierte er das Hinterrad eines Konkurrenten, wurde über sein Motorrad über den Sicherheitstreifen an die Holzbarriere geschleudert. Trotz Schmerzen an seinem linken Arm trat er zu seinen beiden letzten Läufen noch an und kam am Ende auf sechs Zähler.

Bei den Gespannen war der Europameister aus den Niederlanden eine Klasse für sich. William Matthijsen und seine Copilotin Sandra Mollema legten vier blitzsaubere Starts hin und waren bereits nach der ersten Kurve der Konkurrenz enteilt. Den zweiten Platz sicherte sich der Odenwälder Karl Keil (Brombachtal) mit seinem Beifahrer David Kersten.

Quelle

Ausgabe Die Rheinpfalz – Pfälzer Tageblatt – Nr. 121
Datum Freitag, den 26. Mai 2017